Das Thema Multi Instanz Pools (MI Pool) ist ein Thema unserer Experten-Schulung und es verursacht ab und an Konfusion bei den Teilnehmern.

Was steckt hinter den MI-Pools?

MI-Pools erwecken den Anschein, dass Sie aus einem IT-Hirn entstammen und lösen bei nicht IT-Leuten keine grosse Begeisterung aus.

De Grund dafür liegt wohl in der „Gleichzeitigkeit“ der Ausführung der MI-Pool Instanzen. Zusätzlich ist der Marker in den MI-Pools normalerweise unscheinbar klein im Vergleich mit der Pool-Dimension.

Rekrutierungsprozess

MI-Pool „Kandidaten evaluiern“

 

Wie funktioniert also ein MI-Pool?

Der MI Marker zeigt an, dass es sich um eine vordefinierte Anzahl Prozess-Instanzen (Attribut „paticipantMultiplicity“) handelt, welche beim Prozessstart gleichzeitig erstellt werden. In obigem Beispiel wird nach dem Erhalt des „Resumé“ ein ganzer „Fächer“ von Prozessinstanzen erstellt und beim Eintreffen weiterer Nachrichten quasi parallel abgearbeitet werden. Das heisst also, der gesamte Prozess wiederholt sich nach Eintreffen der ersten Nachricht.

Dieses Verhalten hat bei genauerem Hinsehen also einige Vorteile, auch für Fachleute welche nicht IT-Spezialisten sind. Der Umstand, dass ganze Prozesse wiederholend definiert werden können, kann elegante Lösungen anbieten. Schauen wir nochmals etwas genauer auf das obige Prozessfragment und die Situation des „mehrfachen Erstellen eines Angebotes“. So wie der Prozess oben modelliert ist, kann es sein, dass in parallel laufenden Prozessinstanzen mehreren Kandidaten gleichzeigt ein Angebot gemacht wird und noch schlimmer, im schlechtesten Fall mehr als ein Kandidat eine Zusage erhält.

Problemzone "Mehrfachzusage"

 

Wir erinnern uns, dass der „Kandidaten evaluieren“ Prozess parallel in N-Instanzen läuft. Die Lösung für dieses Problem liegt darin, dass wir im Prozess „Kandidaten evaluieren“ lediglich die Kandidaten sammeln und in dem eigentlichen Rekrutierungsprozess das Angebot machen und den Kandidaten wählen:

Lösung über Iterationen und MI-Pool

Um nun der Situation auszuweichen, dass wir am Ende keinen Kandidaten haben, weil der der „Wunschkandidat“ das Angebot ausschlägt, muss solange iteriert werden, bis geeignete Kandidaten aus dem MI-Pool empfangen wurden, welchen ein Angebot gemacht werden kann. Dann muss solange iteriert werden, bis ein Angebot angenommen wurde. Dann erst benötigen wir den Input des Kandidaten-Evaluationsprozess nicht mehr und die Publikation kann beendet werden.

Fazit:
MI-Pools bieten für komplexe Situationen elegante Lösungen an, sind aber oft nicht ohne weiteres und genaueres Hinschauen selbstredend. Die Parallelität der MI-Pools ist der Schlüssel und zugleich der Knackpunkt dieser Lösungen. Man muss sehr genau zu Ende denken, um Prozesse zu definieren, welche auch in der Praxis funktionieren, robust  und mit IT-Mitteln umsetzbar sind.