Das Kreuz mit den Verzweigungen…
Immer wieder taucht die Frage auf, warum zum Kuckuck es denn zwei Schreibarten für den gleichen Sachverhalt, den exklusiven Gateway gibt?
Es gibt leider keine „saubere“ Antwort darauf, welche diesen Sachverhalt definieren würde. Wir hatten in den Anfängen der BPMN die Ausgangslage, dass die Notation nahe an die Flussdiagrammtechnik anlehnt werden sollte. Diese hatte die Gateways OHNE Markers definiert. Um die Durchgängigkeit nicht zu durchbrechen, wurde die Ausnahme des exklusiven Gateways ohne Marker in die Spezifikation aufgenommen.
Die beiden Gateways definieren exakt dasselbe.
Ist es also eine Geschmacksfrage, ob ich die Kreuze mache oder nicht? Ja, das ist es wohl. Allerdings können doch ein paar Stilregeln dazu definiert werden:
- Sie sollten sich entscheiden, ob Sie die Kreuze grundsätzlich zeigen wollen oder nicht.
- Die Kreuze sollen auf der ganzen Zeichnung konsequent ein- oder ausgeschaltet sein.
- Versuchen Sie diese Regel im Sinne einer Diagramm Governance durchgängig anzuwenden (also auf allen Diagrammen in Ihrem Wirkungsbereich)
Und wenn ich gar keine Gateways will? Dann gibt es noch die Alternativschreibweise mit der Raute am Sequenzfluss – also ein bedingter Sequenzfluss. Dies entspricht im Grundsatz einem inklusiven (OR) Gateway, den exklusiven muss man sich über die Bedingungen konstruieren.
Wieder zeigen die beiden Diagramm-Ausschnitte denselben Sachverhalt. Die Bedingung liegt im rechten Ausschnitt auf dem Sequenzfluss in der kleinen Raute. Der Standard Sequenzfluss bedeutet „ansonsten“. Dadurch bekommen wir die Exklusivität hin. Haben wir drei und mehr Ausgänge, dann ist die Schreibweise mit den Rauten sehr gefährlich weil wir dann nur über die formulierte Bedingung zusichern können, dass nur ein Pfad verfolgt werden kann – meint der Leser muss die Bedingungen analysieren, um festzustellen, dass es sich um eine exklusive Verzweigung handelt.
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